TSV Vellmar gegen ESG Gensungen / Felsberg 22:23 (8:14)

Der Ausgleich zum Greifen nah - Vellmar unterliegt im Oberliga-Derby Gensungen/Felsberg nach fulminantem Schlussspurt 22:23. Den fünften Sieg in Folge der ESG Gensungen/Felsberg konnten die Oberliga-Handballer des TSV Vellmar nicht verhindern. Sie unterlagen in heimischer Halle 22:23 (8:14). Für die Gegner ein Erfolg auf ganzer Linie, eroberten sie so die Tabellenführung zurück.

Allerdings: Über die Aufholjagd der Gastgeber und die dramatische Schlussphase war ESG-Trainer Eidam alles andere als erfreut. „Wir müssen noch viel lernen“, kommentierte er die Wankelmütigkeit seiner Schützlinge, die sich das zuvor klar dominierte Spiel noch aus der Hand nehmen ließen.

Starke Anfangsphase: Louis Badenheuer konnte sich gut in Szene setzen. (Foto: Dirk Krug)

Dabei hatte doch der Schmidt lange Zeit den Wachs gemacht. Will heißen: Der Halblinke war in die Rolle des verletzten Torjägers geschlüpft und hatte dabei allein in der ersten Hälfte sieben Mal getroffen. Die Durchbrüche des Gensunger Rückraumspielers: unwiderstehlich. Seine Würfe aus dem Rückraum: eine zu große Herausforderung für die TSV-Abwehr.

TSV-Torhüter Martin Herwig (rechts) entwickelte sich im Spielverlauf zum echten Rückhalt seines Teams. (Foto: Dirk Krug)

Dass der Favorit gleich in der Anfangsphase für klare Verhältnisse sorgen konnte, war allerdings zunächst der starken ESG-Abwehr geschuldet. Die legte Vellmars Rückraum mit dem sonst so starken Frederik Drönner und dem ungarischen Neuzugang Nebojsa Kanizay an die Kette und ließ auch in der Nahwurfzone keine Lücken zu. Den Rest besorgte Schlussmann Marc Lauterbach. Und leitete zudem mit seinen Pässen die kompromisslose erste Welle der Edertaler ein. Die zogen über 1:4 (8.) und 3:8 (13.) auf 6:13 (22.) davon. Erst danach spielten die Gastgeber so richtig mit. Weil Torwart Herwig endlich ins Spiel fand und weil Frank Eidam seinem Top-Vollstrecker eine Pause gönnte, was der Gäste-Offensive allerdings nicht so guttat. So konnte Linkshänder Kanizaj mit dem Pausenpfiff auf 9:14 verkürzen.

Den "letzten Ball" im Spiel hatte der TSV mit Finn Hujer, trotz aller Konzentration und Kampfkraft blieb der Ausgleich aber verwehrt. (Foto: Dirk Krug)

Die zweite Hälfte stand ganz im Zeichen der Verwaltung dieses Vorsprungs. Was den Gensungern, nun nicht mehr so zielstrebig wie zuvor, ganz gut gelang. Mehr noch. Nachdem Tela Sonnenschein und Janis Kothe auf 13:19 (45.) erhöht hatten, bahnte sich gar die Vorentscheidung an. Doch dann hatten die Gastgeber aus Vellmar plötzlich den Dreh raus. Gegen Vince Schmidt (kurz gedeckt von Adam) und gegen die zuvor so sichere Edertaler Deckung, wobei nun auch das Rückraum-Duo Kanizaj/Drönner auftaute. Weiterhin ließ Martin Herwig in den letzten 12 Minuten nur einen Treffer zu. Die Folge: Nach einem 8:1-Lauf zum 22:23 (59.) lag sogar Vellmars Ausgleich in der Luft. Den verhinderte Kothe mit einem Block gegen den Wurf von Finn Hujer. Erst danach konnten die Gensunger Fans jubeln. Dürften aber erst mal kräftig durchgeatmet haben. (von Gerd Brehm aus HNA Kassel)

Spielball- und Spielpresenter beim Nord-Derby gegen Gensungen / Felsberg war BIBBIG-Automobile aus Vellmar mit einer Hyundai-Fahrzeugausstellung. Co-Trainer Vladi Djuric (2. v. r.) und Mario "Carl-Zeiss" Faber vom Förderverein sagten herzlich Danke!

TSV: Herwig (13 Parden/23), Gumula; Räbiger 2, Hujer 1, König 1, Stumbaum 3/1, Gockell, Lücking 1, Adam 2, Badenheuer 2, Koch, Berninger 1, Kanizaj 5/4, Drönner 4.

ESG: Lauterbach (15/22), Voß; Iffert 2, Pickenhahn, Sonnenschein 2, Schmidt 8, Otto 3, Feuring 4, Kothe 2, Friedrich, Weiß 1.

Siebenmeter: 7/5:1/0.

Zeitstrafen: 10:8-Min.

Disqu.: Berninger (43.), Iffert (53.).

SR: Kerth/Knodt